Jesus im Dunkeln und Gottes hörbare Stimme – Evangelisationen in Malawi



Ein Licht vom Himmel! Außergewöhnlich? Keineswegs! Was ich in Balaka (Malawi) erleben konnte, überbot meine Erfahrungen in der westlichen Welt bei Weitem.

Licht vom Himmel

„Und dann hörte ich eine Stimme vom Himmel, Gott sprach zu mir! Dazu sah ich ein grelles Licht!“ Du denkst dir nun: „Klar, alte Geschichte – Paulus auf dem Weg nach Damaskus.“ Falsch!

Ich konnte kaum glauben, was ich hörte, als ich in Malaka die Pastoren dafür trainierte, ihre Lebensgeschichte mit Jesus (ihr „Zeugnis“) verständlich zu vermitteln. Normalerweise lehre ich in etwa so: „Jeder von uns hat etwas zu erzählen, was er mit Gott erlebt hat. Aber es ist normalerweise nicht so spektakulär wie bei Paulus.“ Für diese Aussage erntete ich glaubensstarken Widerspruch. Mehrere Pastoren berichteten uns von ihren Erlebnissen, wie Gott zu ihnen mit einer hörbaren Stimme sprach, als sie Jesus noch nicht kannten – und dazu Licht vom Himmel!

Mit Visionen von Jesus sättigt Gott in der muslimischen Welt die Glaubenshungrigen – in der westlichen Welt scheint er damit eher zu würzen.

Göttliche Träume

Einen ebenso gänzlich übernatürlichen Traum schilderte uns Pastor Rashid ((Name geändert)) in Salima: Sein Vater war ein hoher muslimischer Geistlicher, verantwortlich für mehrere Moscheen. Als Kind träumte er, wie Jesus am Kreuz hing, zusammen mit den beiden Verbrechern links und rechts neben ihm. Rashid trug den Traum voller Begeisterung seinem Vater vor – doch der war alles andere als angetan. Er wusch dem Sohn daraufhin den Kopf und versuchte, die Ideen des Jungen mithilfe des Korans wegzupredigen. Ohne Erfolg.

Einige Jahre später starb sein Vater und seine Mutter schikanierte ihn aufgrund des Traumes wie ein Kind zweiter Klasse: Er durfte nicht mehr mit seinen Geschwistern zusammen essen, musste immer allein in der Ecke kauern. Als Rashid 17 Jahre alt war begegnete er einem Evangelisten, der unter freiem Himmel den Jesusfilm zeigte. Rashid war überwältigt: In dem Film sah er genau die Szene, in der Jesus am Kreuz starb, von der er Jahre zuvor geträumt hatte! Er zitterte am ganzen Körper und gab sein Leben Jesus.


Jesus im Dunkeln

Bei Einbruch der Nacht wird es nicht nur dunkel, es sinkt auch der soziale Druck. In muslimischen Gebieten ist die Angst oft groß: Viele trauen sich nicht, bei christlichen Open-Air-Gottesdiensten zuzuhören, auch wenn sie sehr interessiert oder hungrig sind.

Im muslimischen Verständnis wird der Besuch einer solchen Veranstaltung oft schon als Bekehrungs-Bekenntnis verkannt. Familie und Freunde üben enormen Druck aus; wer aus der Reihe der Gläubigen tanzt wird ausgegrenzt, diskriminiert und mit dem Tod bedroht. Selbst schwere Prügel oder sogar Mord sind üblich – auch wenn jemand nur mit dem Gedanken liebäugelt, seinen Glauben zu hinterfragen.

Aus diesen Gründen haben wir alle Veranstaltungen im Dunkeln durchgeführt. So können Menschen geschützt von der Dunkelheit von Jesus hören. Zusätzlich haben wir Hornlautsprecher eingesetzt, damit Menschen auch mit Sicherheitsabstand lauschen können.

Angst

In einem der drei Seminare dämmerte es uns wie verängstigt auch die Pastoren waren: Von 63 Pastoren hatten nur 8 jemals einem Moslem das Evangelium gebracht – und das in einem überwiegend muslimischen Gebiet! In den drei Städten konnten wir insgesamt 150 Pastoren für Evangelisation schulen und befähigen. Und vor allem ermutigten wir sie auch Moslems von Jesus zu erzählen.

Unaufhaltsam

„Wahrscheinlich predigen wir ins Leere!“ – das war unsere Sorge kurz vor den Einsätzen. Es hätte gut sein können, dass sich kein Mensch traut, bei unseren Gottesdiensten näher zu kommen und dass viele nur aus sicherer Entfernung zuhören.

Doch trotz des sozialen Drucks kamen jeden Abend ca. 200 Menschen direkt zu uns – und viele konnten aus der Ferne zuhören. Schon am ersten Abend berichtete ein junger Mann: Er wurde schon seit drei Jahren von chronischen Kopf- und Nackenschmerzen gequält – doch als wir für die Kranken beteten, waren alle Schmerzen verflogen!

Nach den Veranstaltungen schlichen immer wieder Menschen im Schutz der Dunkelheit zu unseren Pastoren-Kollegen, um für sich beten zu lassen und ihr Leben Jesus zu geben. Fünf Menschen riefen einige Tage später bei Pastor Francis an: Sie hatten es nicht riskiert mit uns an den Abenden zu reden und von ihren Erlebnissen zu erzählen: Sie wurden mitten in der Menge geheilt – ohne, dass es jemand bemerkt hätte!

Gebet wirkt

Es ist gewaltig was Gott selbst in schwierigen Situationen bewirkt – vieles davon werden wir niemals erahnen, doch Gott weiß es und er baut sein Königreich! Und wir alle dürfen mit unseren Gebeten dazu beitragen, dass Gott Träume und Visionen schenkt und seine Botschafter an die richtige Stelle schickt. Egal, ob wir selbst in Deutschland sind oder auf anderen Kontinenten. Danke für eure Gebete!

Die Einsätze waren eine Kooperation von IMETO und FRIENDS (Marburg). Letztes Jahr hatte ich Henrik Ermlich kennengelernt, der für FRIENDS arbeitet, über seine Kontakte lief ein Großteil der Organisation vor Ort. Es wird sicher weitere gemeinsame Einsätze geben!

Bildergalerie


From 2018 – Gospel Celebration Malawi. Posted by IMETO on 8/01/2018 (27 items)

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