Maurer und Brückenbauer



„Die Mauer muss weg!“ – so war es in Deutschalnd schon einmal aus aller Munde zu hören. Mauern trennen Menschen. Auch heute. Gerade im evangelistischen Gespräch müssen wir lernen, Mauern einzureisen und statt dessen Brücken zu bauen.
Als Paulus in Athen war, sah er die ganze Stadt voll mit Götzenbildern und so „wurde sein Geist in ihm erregt“ – oder etwas freier übersetzt: Er war total sauer. Es wäre nun ein leichtes gewesen, eine Mauer zwischen sich und den Athenern zu bauen. Dazu hätte die Predigt nur beginnen müssen mit Aussagen wie: „Das ist doch alles nur Blödsinn mit euren Götzen!“ Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte er sofort Zwischenrufe gehört, die ihn wie eine Mauer von seinen Hörern trennt. Doch Paulus nutze es, um eine Brücke zu bauen: „Ihr Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr außergewöhnlich religiöse Leute!“ (Apostelgeschichte 17,22). Er betont nicht das Negative, sondern das Positive.
Wenn ich einem Moslem sage, dass ich es genial finde, wie ernst er seinen Glauben nimmt oder einem Esoteriker bestätige, dass sein geistlicher Hunger sehr gut ist – dann habe ich eine Brücke gebaut. Ich habe Aufmerksamkeit und Sympathie gewonnen. Über diese Brücke kann ich gehen, um das Gespräch weiter zu führen. Lass’ uns Brücken bauen!


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