Das hätten wir alle nicht erwartet. Mitten in der Halbwüste im Turkanagebiet erschien es uns wie eine Oase. 14 Tage lang waren wir unterwegs, um den Jesus-Film zu zeigen, das Evangelium zu predigen und den notleidenden Menschen praktisch zu helfen – und dann das:
Gastfreundschaft
Wir hatten von einem Ort gehört, den die Leute hier liebevoll „Little Spain“ („Klein-Spanien“) nennen. Little Spain ist eine katholische Missionsstation, die von Spaniern gegründet wurde. Eigentlich wollten wir nur kurz vorbeischauen und „Hallo sagen“. Wir wurden sehr freundlich begrüßt von Avelino Bassols, dem Leiter der Station. Zu unserer großen Überraschung lud er uns sofort zum Mittagessen ein. Essen für 12 (zwölf!) Leute stand schon fertig auf dem Tisch, das Brot war frisch gebacken und noch warm und sogar Kaffee, Tee und frische Kuhmilch wurden uns angeboten. Mitten in der Halbwüste, unterwegs von einem Ort zum nächsten, nur mit Zelten ausgestattet, ohne vorherige Ankündigung schien es uns schon fast ein bisschen unwirklich in dieser kleinen Oase.
Gift
Giftige Tiere wie Schlangen, Skorpione und große Spinnen sind nichts Besonderes in Turkana. Vor allem in der Nähe des Turkanasees leben viele Skorpione. Dennoch waren es auffallend viele Skorpione und Spinnen bei diesem Einsatz. Allein beim Aufstellen meines Zelts in Kalokol wurde ich von zwei Skorpionen besucht. Viel Gastfreundschaft gab es nicht für sie: Sie haben beide nicht überlebt. Wir nehmen hier Jesu‘ Zusage wörtlich: „Ihr werdet auf Schlangen und Skorpione treten“ (Lk 10,19) Eine große gelbe Spinne sorgte für Unruhe, als sie sich auch unter die Zuschauer des Jesus-Films mischte – doch sie war schnell beseitigt und wir konnten den Film zu Ende zeigen und die gute Botschaft verkünden. In den zehn Dörfern durften wir sehen, wie hunderte Menschen eine Entscheidung zur Nachfolge getroffen haben. Einige berichteten, wie Jesus sie von Schmerzen befreite, als wir nach dem Film für die Kranken beteten.
Junge Pastoren
Die Pastoren haben nun alle Hände voll zu tun. Wo für uns die Arbeit aufhört, fängt sie für die Pastoren an. Unter den Pastoren waren auch einige junge Männer, gerade einmal Anfang zwanzig. Es hat uns gefreut zu sehen, dass auch hier die älteren Pastoren jüngere Nachfolger gefunden haben. So kann die Arbeit auch hier weitergehen und Gott gebraucht die nächste Generation, um seine Gemeinde zu bauen.
Praktische Hilfe
Das Turkanagebiet ist besonders in der Trockenzeit von großer Hungersnot geplagt. Größtenteils ist das Grundwasser so seifig / salzig, dass es ungenießbar ist – falls es überhaupt Brunnen gibt, um das Grundwasser zu fördern. Die kenianische Regierung scheint wenig Interesse zu zeigen, in dieser Region langfristig etwas zu verändern. So können wir die große Not nicht einfach ignorieren. Mehrere Tonnen Mais und Bohnen konnten wir in den Gebiete bringen, die am stärksten leiden. Vielen Dank vor allen unsere Unterstützer in Deutschland und Schweiz für die Spenden, die diese Hilfe möglich gemacht haben.
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