Der Retter der Welt war sicherlich nicht Jesus Christus – denn er war nicht schwarz. Diesen befremdlichen Standpunkt verfochten in Angola viele, denen wir die Gute Nachricht brachten.
Ich habe schon viele Gründe gehört, warum Menschen Jesus ablehnen, doch hier schien es zunächst sehr oberflächlich – so oberflächlich, dass es sich an der Oberfläche des menschlichen Körpers entschied, wer gerettet wird und wer nicht: Ist die Haut der Leute weiß – dann ist Jesus Christus der richtige Erlöser. Ist sie schwarz, dann ist es Simon Kimbangu.
Geschichte Zentralafrikas und die Ablehnung des Christentums
Was zunächst absurd erscheint, hat mit der Geschichte des Nachbarlands Kongo, mit Politik und Macht zu tun. Wie nahezu alle afrikanischen Länder wurde auch der Kongo kolonialisiert. Bei der französischen Besatzung verband sich Mission, Kolonialpolitik und Macht. Der Glaube an Jesus wurde instrumentalisiert für die Machtsicherung der weißen Besatzer.
Kein Wunder, dass der Widerstand gegen die Kolonialherren auch zum Widerstand gegen das Christentum per se verkam. Auch Simon Kimbangu wurde als Widerständler eingestuft. Obwohl er nie öffentlich politisch aktiv wurde, wurde er als Bedrohung angesehen: Er wurde inhaftiert und am 3. Oktober 1921 zu Tode verurteilt wegen Störung der öffentlichen Ruhe. Zuletzt wurde die Todesstrafe in eine lebenslange Haft umgewandelt.
Er wurde zum Gründer der Kimbanguistenkirche – deren Anhänger wir bei unseren Einsätzen immer wieder an der hellgrünen Kleidung erkennen konnten. Leiter dieser religiösen Bewegung ist zurzeit der Enlel des Sektengründers Simon Kimbangu Kiangani (www.simonkimbangukiangani.org). In der Bibel der Kimbanguisten ist überall, wo normalerweise „Jesus“ steht, als Ersatz „Simon Kibangu“ eingefügt worden.
Ein Erlöser für Weiße und Schwarze – und Farbige
Wie gehen wir dem Anspruch von Simon Kimbangu um, der Erlöser für Afrika zu sein? Und wie damit, dass er Jesus für Afrikaner ablehnt? Im Team mit den anderen Evangelisten haben wir diese Frage besprochen, weil wir jeden Tag mit den Kimbanguisten im Gespräch waren. Hier einige Gedanken, die wir im Gespräch und der Predigt gebraucht haben:
- Jesus war als Kind ein Flüchtling. Er ist nicht nach Europa geflüchtet, sondern nach Afrika (Ägypten). Die ersten Menschen, die Jesus aufnahmen, waren nicht weiß, sondern schwarz.
- Eine der ersten Bekehrungen, die die Apostelgeschichte schildert ist die des Kämmerers aus Äthiopien. Äthiopien war in der Zeit des NT nicht die Bezeichnung für das heutige Äthiopien, sondern für die Region südlich von Ägypten – also für große Teile Afrikas. Bevor das Christentum den Umweg über Europa nahm, kam es schon im ersten Jahrhundert nach Afrika. Das Christentum ist keine Religion des weißen Mannes.
- Jesus selbst war nicht weiß. Er ist im Nahen Osten aufgewachsen, er sah eher aus wie ein Araber als ein Europäer, seine Haut war also etwas dunkler und nicht ganz weiß.
- Wenn Jesus also nur für Weiße gestorben ist und Simon Kimbangu für Schwarze – wer ist der Messias der Mischlinge, der Farbigen? Und wer für die Inder? Wer für Asiaten? Für Südamerikaner? Wo sind die Grenzen? Braucht es für jede Volksgruppe einen eigenen Erlöser?
Kooperation mit GoodWord Partnership
Der Einsatz in Angola wurde organisiert vom Team von GoodWord Partnership in Kooperation mit Mission Africa. IMETO war für meinen Beitrag zuständig: Ich konnte die Gemeinden in Seminaren schulen und bei den evangelistischen Einsätzen junge einheimische Evangelisten begleiten und coachen. Ebenfalls konnte ich bei mehreren Abendveranstaltungen predigen und so viele Menschen zu Jesus führen.
Chöre und nochmals Chöre
Wer Chöre liebt, ist in Angola goldrichtig. Denn jede Gemeinde hat nicht nur einen, sondern mehrere Chöre. Bei unserer Abschlussveranstaltung im Stadion waren es über ein Dutzend Chöre, die nahezu zwei Drittel der Zuhörer ausmachten und mehrere Stunden des Programms gestalteten.
Wo die Menschen sind
Zusammen mit Evangelisten aus Kongo, Angola, Großbritannien teilten wir die Region Cabinda in mehrere Zonen ein. Täglich lehrten wir in den Gemeinden, Predigten auf Marktplätzen und anderen Veranstaltungsorten. Auch Hausbesuche durfte nicht fehlen. Da das Zeitverständnis etwas anders ist, konnten wir auch Menschen bei der Arbeit zu Jesus führen – denn was Bedetung für die Ewigkeit hat, hat hier Vorrang und dafür unterbricht man auch mal die tägliche Arbeit: zum Beispiel in einer Schreinerei oder einer Schneiderei. Im Krankenhaus durften wir mit Atemmasken für die Kranken beten und im Gespräch Menschen Jesus nahebringen. Statt nur zu Veranstaltungen zu organisieren und einzuladen, brachten wir das Evangelium dorthin, wo die Menschen sind.
Bildergalerie
„Evangelisationen in Cabinda, Angola“
From Evangelisationen Angola. Posted by IMETO on 1/16/2020 (49 items)
- Evangelisation am Abend
- "Wie sollen sie hören ohne Soundsystem?" (Frei nach Röm 10,14)
- am Schlagzeug
- Im Publikum
- Im Publikum
- Blick am Abend über Cabinda
- Entscheidungskarten: Jeden Tagen trafen Menschen Entscheidungen für Jesus – und wir h…
- Unser Team für den Einsatz
- Evangelisationsseminar
- Teilnehmer eines Evangelisationsseminars
- Zuhörer am Abend
- Auch in der Nacht nehmen wir noch die Kontaktdaten von denen auf, die eine Entscheidu…
- Chöre – eine wunderbare Art, Gott groß zu machen!
- Chor in einer Gemeinde
- Derek Simpson von GoodWord Partnership predigt in der Sporthalle
- Abschlussveranstaltung
- Ruf zur Entscheidung – viele kommen nach vorne
- Arbeitsplatz am Flughafen – wenn der Flug mal wieder viele Stunden Verspätung hat…….
- Unterwegs zum nächsten Einsatz. Wer braucht schon bequeme Sitze?
- Einsatz von Haus zu Haus – ganz nah bei den Menschen.
- Von Jesus Erzählen in der Nähstube – mittem bei der Arbeit.
- Müllentsorgung wird nicht überall groß geschrieben…
- Verwöhnt: Auf dem Weg zum Einsatz wurde Rainer Broseeinen Tag von einer sehr wohlhabe…
- Chöre – Jede Gemeinde hat mindestens einen
- Glocke statt Schlagzeug.
- Predigt abends in einer Gemeinde
- Gebet und Segnung
- Einfaches Rhytmusinstrument.
- Auf dem Marktplatz
- Claver, eines unserer Teammitglieder, predigt auf dem Marktplatz
- Open-Air Predigt auf dem Marktplatz
- Zuhörer bei der Predigt auf dem Marktplatz
- Entscheidung – mitten auf dem Marktplatz
- Auf dem Marktplatz
- Veranstaltung auf dem Martplatz
- Evangelisation am Abend
- Im Krankenhaus: Von Jesus erzählen und für Kranke beten
- Erste Entscheidungen am Abend
- Rhythmus!
- Cabinda
- Zuhörer
- im Publikum
- Claver (bei uns im Team) predigt
- Zuhörer beim Seminar
- Lobpreis!
- Chor bei unserer Abschlussveranstaltung
- Chor bei unserer Abschlussveranstaltung
- Zuhörer bei der Predit auf dem Marktplatz
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