Wie erzähle ich meine Geschichte mit Gott?



Wie kann ich in drei Minuten erzählen, wie Jesus mein Leben verändert hat? Hier kannst du lernen, wie das funktioniert, ohne komisch oder fromm zu wirken und dabei zum Herz deinnes Gegenübers zu sprechen.


Die Wichtigkeit deiner Geschichte

Hast du dich schon einmal gefragt, warum Menschen gerne Geschichten hören? Antworten könnte man viele geben: Vielleicht weil sie spannend sind, vielleicht weil sie so nah am eigenen Leben sind, vielleicht weil sie zum Nachdenken anregen. Fakt ist: Menschen lieben Geschichten – und wahre Geschichten umso mehr!

Jeder von uns hat seine persönliche Geschichte mit Gott erlebt. Bei einigen ist sie eindrucksvoll und außergewöhnlich, bei anderen scheinbar völlig normal und unspektakulär. Egal wie du Gott in deinem Leben erlebt hast, sei dir Gewiss: Deine Geschicht mit Gott – dein „Lebenszeugnis“ – hat das Potential, die Herzen der Menschen zu erreichen.

Eine große Stärke deiner Geschichte mit Gott liegt darin, dass sie niemand widerlegen kann. Im Gegensatz zu theologischen Argumenten oder Bibelstellen kann niemand behaupten, dass er es nicht glaubt. Bestenfalls kann er dich als Lügner darstellen. Aber das, was du erlebt hast, kann dir niemand wegnehmen oder wegdiskutieren.

Die nächste große Stärke deines Zeugnisses liegt darin, dass das Gespräch auf eine sehr persönliche Ebene kommt. Man redet nicht mehr von irgendwas, was andere einmal gesagt oder gemacht haben oder von etwas, das unendlich weit weg ist, sondern von sich selbst. Wenn du deine Geschichte mit Gott erzählst, werden die Menschen ganz automatisch anfangen, von sich zu erzählen. Die Herzen gehen auf und die Menschen werden offen, für das, was du zu sagen hast.


Bewegende Lebenszeugnisse

Im Neuen Testament ist viel davon zu lesen, wie wichtig ein Zeugnis sein kann.

Bibel


Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein

Apostelgeschichte 1,8


Das Wort „Zeugnis“ stammt aus dem Rechtswesen. Wenn jemand vor Gericht eine Sache beweisen möchte, so kommen meistens Zeugen zum Einsatz. Ein Zeuge hat keine andere Aufgabe, als zu berichten was er gesehen und gehört hat. Keiner erwartet von einem Zeugen, dass er anfängt zu diskutieren!


Als Jesus Christus sagte, Ihr sollt meine Zeugen sein, da meinte er Zeugen – und nicht meine Anwälte

Reinhard Bonnke


Die Evangelien und die Apostelgeschichte sind voll von Berichten, wie Menschen ganz einfach von dem erzählen, was sie mit Jesus erlebt haben.

  • Die beiden geheilten Blinden in Galilää (Mt 9,27–31)
  • Der geheilte Aussätzige in Galilää (Mk 1,40–45)
  • Der befreite besessene Gerasener (Lk 8,26–39)
  • Die Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)
  • Der geheilte blindgeborene Bettler (Joh 9,1–34)
  • Paulus (Apg 22 in Jerusalem vor dem Volk, Apg 26 vor Festus
    und Agrippa)


Richtig Zeugnis geben

Damit dein Lebenszeugnis auch gut bei deinem Gegenüber ankommt, ist es gut, sich darauf vorzubereiten. Wenn du jemand deine Geschichte mit Gott erzählst, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Sei ehrlich: Wir müssen bei unserem Zeugniss nicht über- oder untertreiben, um es spannender zu machen. Bleib an dem, was du wirklich erlebt hast.

  • Keine Schwarz-Weiß-Malerei: Vor deinem Leben mit Jesus war nicht alles schlecht. Und seit dem du mit Jesus lebst, sind wahrscheinlich nicht alle deine Probleme verschwunden.

  • Betone das Gute: Sicherlich haben sich viele Dinge positiv verändert, seit du angefangen hast, mit Jesus zu leben. Betone sie! Natürlich kannst du auch erwähnen, wenn dich dein Glaube einen Preis gekostet hat, oder dass sich Dinge negativ verändert haben. Der Schwerpunkt sollte aber auf dem Guten liegen.

  • Sprich die Sprache deines Gegenübers: Versuche, dich deinem Gegenüber anzupassen – du willst schließlich verstanden werden!

  • Predige nicht: Dein Lebenszeugnis ist noch nicht das Evangelium und es muss auch nicht künstlich hineingepackt werden.

  • Sprich nicht überheblich: Sprich nicht lehrerhaft oder besserwisserisch, von oben herab. Wenn wir mit unserem Gesprächspartner auf einer Ebene sind, hören uns die Menschen gerne zu.

  • Keine negativen Bemerkungen über andere Gemeinden / Kirchen: Wir machen keine Werbung für irgendeine Gemeinde, sondern für Jesus. Auch sollten wir nicht schlecht über andere Menschen reden.

  • Erwähne keinen unnötigen Details: Beschränke dich auf das Wesentliche und rede nicht um dein heißen Brei herum.

  • Fasse dich kurz: Dein Zeugniss sollte maximal 300 Wörter enthalten und du solltest es in drei Minuten wiedergeben können.


Mein Lebenszeugnis

Schreibe stichpunktartig dein Lebenszeugnis auf. Gliedere dein Zeugnis in drei Teile:

  1. Bevor ich Jesus kennenlernte

  2. Wie ich Jesus kennenlernte

  3. Mein Leben seit meiner Entscheidung für Jesus

Erzähle jemand aus deiner Gemeinde dein Lebenszeugniss! Am besten machst du es mit jemanden, der auch gelernt hat, sein Lebenszeugnis zu geben. Am besten teile einfach diesen Post mit jemanden und übt es zusammen. Achte dabei beim anderen darauf, ob sein Zeugnis verständlich ist, und ob frommes Vokabular verwendet wird.


Wenn Du kein Zeugnis hast

Wenn du in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bist, kann es sein, dass es dir sehr schwer fällt, dein Zeugnis in drei Punkte zu gliedern, weil sich scheinbar nichts verändert hat. Lies dazu meinen Artikel: Wenn du nichts zu erzählen hast.


Allzeit bereit!

Dein Lebenszeugnis wird dann am effektivsten, wenn du es jederzeit wiedergeben kannst.

Bibel


Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht.

1. Petrus 3,15


Um allezeit bereit zu sein, ist es sinnvoll, das Lebenszeugnis noch einmal ausführlich zu üben. Bearbeite folgende Aufgaben:

  1. Schreibe dein Lebenszeugnis ausführlich auf. Achte auch auf gutes Deutsch ohne fromme Ausdrück.

  2. Lerne deine Lebenszeugnis auswendig! Schaue beim Üben auf die Uhr und versuche es in drei Minuten wiederzugeben.

  3. Erzähle jemand anderes dein Lebenszeugnis. Wenn es sich ergibt, ist es am besten, es jemand zu erzählen, der Jesus noch nicht kennt. Sonst erzähle es doch jemand aus der Gemeinde – am besten jemand, der diesen Post auch gelesen hat.


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